Farbenlehre (Goethe)

Farbenkreis, aquarellierte Federzeichnung von Goethe, 1809, Original: Freies Deutsches Hochstift – Frankfurter Goethe-Museum

Die auf Johann Wolfgang von Goethe zurückgehende Farbenlehre ist in seinem Werk Zur Farbenlehre enthalten. Er stellte darin seine während vieler Jahre gemachten Überlegungen, Literaturstudien und Versuche über das Wesen der Farbe dar. Goethe wollte das Phänomen Farbe nicht einseitig physikalisch oder lediglich von einem ästhetischen oder praxisbezogenen Standpunkt aus beurteilen und erklären, sondern in seiner Gesamtheit erfassen und beschreiben. Anerkennung erreichte er jedoch nur mit dem Abschnitt „Physiologische Farben“, der die Erkenntnisse zur Farbwahrnehmung enthält. Er irrte speziell im Abschnitt „Physische Farben“, der von ihm als Widerlegung der vorwiegend von Isaac Newton stammenden naturwissenschaftlichen Erkenntnisse gedacht war. Goethe selbst schätzte die Ergebnisse seiner Forschungen zur Farbe höher ein als die seines gesamten literarischen Schaffens. Noch im hohen Alter sagte er zu Johann Peter Eckermann: „Auf alles, was ich als Poet geleistet habe, bilde ich mir gar nichts ein. […] Daß ich aber in meinem Jahrhundert in der schwierigen Wissenschaft der Farbenlehre der einzige bin, der das Rechte weiß, darauf tue ich mir etwas zugute […].“[1]

  1. Zitiert nach Hans Wohlbold (Hrsg.): Goethes Farbenlehre. Eugen Diederichs, Jena 1928.

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